Hans-Jürgen Soehring

Diplomat

* 23. Juli 1908 Istanbul

† 9. Oktober 1960 im Fluß Kongo

Wirken

Hans-Jürgen Soehring wurde am 23. Juli 1908 in Istanbul (Konstantinopel) geboren. Er hat Rechts- und Staatswissenschaften studiert, 1932 die erste und 1936 die zweite juristische Staatsprüfung abgelegt. Nach einjähriger kaufmännischer Tätigkeit war S. von 1937 - 1945 Soldat (zuletzt Oberstlt. i.G.).

Von 1945 bis 1953 hat sich S. als freier Schriftsteller betätigt und wurde im Kreis der "Gruppe 47" bekannt. "Cordelia", 1948, eine Erzählung, erregte heftige Diskussionen. Es folgte "Casaducale" (Roman, 1950). S. lebte damals längere Zeit in Argentinien. S. hat auch Lindberghs "Flug über den Ozean" übersetzt.

Am 5. Januar 1954 trat S. in den Dienst des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik ein und war bis 1957 Konsul Erster Klasse in Luanda in Portugiesisch Angola. Am 6. Mai 1957 übernahm er die Leitung der konsularischen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in Léopoldville und wurde am 30. Nov. 1958 dort zum Generalkonsul ernannt. Anfang Juli 1960 erteilte die Republik Kongo, die am 30. Juni 1960 unabhängig geworden war, S. das Agrément als westdeutscher Botschafter in Léopoldville. Gerade während der Krisenreichen Wochen nach der Unabhängigkeitserklärung erwarb sich S. durch Sachverstand und besonnenes Auftreten ...